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Außenwirtschaft unter Corona
Das Jahr 2020 war besonders – auch im Außenhandel. Das Welthandelsvolumen sank zwar, aber weniger stark als im Rahmen der Finanzkrise (-7,6% vs. -22,9%). Während China auch 2020 sein Exportvolumen steigern konnte (+3,7% vs. 2019), mussten die nächstgrößeren Exporteure USA (-12,9%) und Deutschland (-7,4%) Einbußen hinnehmen. Insgesamt rückläufig war das Importvolumen der größten Volkswirtschaften.
Die deutsche Entwicklung spiegelt die weltweite Verschiebung wider: China wird als Handelspartner immer wichtiger - vermutlich auch, weil es die Corona-Pandemie schnell kontrollieren konnte. Die Ausfuhren dorthin blieben annähernd stabil (-0,1%), die Einfuhren aus China hingegen stiegen (+6,1%). China verdrängt Frankreich in der Liste der wichtigsten deutschen Exportmärkte auf Platz drei. Unangefochten auf Patz eins stehen nach wie vor die USA.
Der Anteil der hessischen Wirtschaft am bundesdeutschen Exportgeschehen folgte dem Trend und gab etwa 8 Prozent nach auf 61,4 Mrd. €. Polen gewann im vergangenen Jahr mit einem Plus von 14,7 % insbesondere gegenüber Frankreich (-11,9%) und Italien (-9,5%) als Zielmarkt hessischer Unternehmen an Bedeutung. Mit Abstand wichtigstes Exportziel auch für die hessischen Unternehmen waren erneut die USA (7,56 Mrd. €).
Importseitig stieg das Volumen aus den USA (+4,2%) und China (+5%), vor allem aber aus der Schweiz (+24,6%) stark an – Erklärung ist der gestiegene Bedarf hessischer Unternehmen an Edelmetallen, pharmazeutischen und chemischen (Vor-)Produkten. Die Einfuhren aus den wichtigen europäischen Nachbarländern, etwa Frankreich (-18,2%) oder dem Vereinigten Königreich (-10,4%), sind derweil teils drastisch zurückgegangen.
Für die Region zeigt eine Aufschlüsselung der hessischen Zahlen, dass sowohl das Land (-7,5%) und der Regierungsbezirk Darmstadt (-9,2%) als auch der Kammerverbund Hanau/Offenbach/Darmstadt (-10%) Rückgänge des Auslandsumsatzes zu verzeichnen haben. Insgesamt lässt sich dennoch sagen, dass eine Wirtschaft, die im internationalen Handel gut und vielschichtig aufgestellt ist, Krisen wie die jetzige leichter verarbeiten kann.
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