Existenzgründungen im Blick - Offenbachs Gründungsgeschehen im Überblick

Im Jahr 2023 verzeichneten Stadt und Kreis Offenbach trotz globaler Herausforderungen einen Anstieg der Gewerbeanmeldungen um 5,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig erhöhte sich jedoch auch die Zahl der Gewerbeabmeldungen um 6,1 % im selben Zeitraum. Unter dem Strich bleibt ein positiver Nettozuwachs.

Diese Zahlen zeigen insgesamt eine dynamische Entwicklung im Bereich der Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen. Der Anstieg bei beiden deutet auf eine lebhafte und wettbewerbsintensive Wirtschaft hin. Während der positive Nettozuwachs ein gutes Zeichen für die Gesamtwirtschaft ist, macht die Zunahme der Abmeldungen deutlich, dass die Marktbedingungen weiterhin herausfordernd sind und der Wettbewerb um Marktanteile intensiv bleibt.

Die Stadt und der Kreis Offenbach zählten auch 2023 zu den aktivsten Gründungsregionen. Im Kreis Offenbach wurden durchschnittlich 9,2 Gewerbeanmeldungen pro 1.000 Einwohner verzeichnet – das sind 0,3 mehr als im Vorjahr. In neun von dreizehn Kreiskommunen überstieg die Zahl der Neugründungen die der Geschäftsaufgaben.

In der Stadt Offenbach lag die Zahl der Neugründungen 2023 bei 11,7 pro 1.000 Einwohner, was eine Steigerung um 1,2 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Region zeichnet sich durch ihre strukturellen Vorteile und guten Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen aus.

Nach einem Tiefpunkt im Jahr 2018 stieg der Anteil von Unternehmensgründungen durch Frauen die letzten Jahre kontinuierlich bis auf 31 % im Jahr 2022 an. Leider endete dieser positive Trend im Jahr 2023, und der Anteil sank um 2 Prozentpunkte auf 29 % im Vergleich zum Vorjahr.

Selbstständige Frauen sind unverzichtbar für einen agilen und erfolgreichen deutschen Mittelstand. Mehr selbstständige Frauen im Mittelstand, Handwerk, in Gründungen und Start-ups könnten zusätzliches Wachstum ermöglichen.

Wie im Vorjahr hat die IHK Offenbach am Main kürzlich gegründete Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen auch in diesem Jahr befragt, wie ihr Start im letzten Jahr (2023) verlaufen ist. Wir wollten wissen, wie sie den bisherigen Aufbau ihres Geschäftes bewerten und wie sie in die Zukunft blicken. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir in anschaulichen Grafiken dargestellt.

Trotz immer noch herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zeigen die meisten Unternehmensgründende eine überwiegend optimistische bzw. neutrale Haltung. Extrem negative Einschätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung sind in der Minderheit. Ähnlich wie in den Vorjahren lässt sich bei der Mehrheit der Gründer und Gründerinnen zum Glück keinerlei Anzeichen von Resignation feststellen.

Bei den Herausforderungen zeigt sich, wie in den Jahren zuvor, ein vielschichtiges Bild. Einerseits empfinden viele Gründende bürokratische Anforderungen als hinderlich, während andererseits auch die Kundengewinnung als herausfordernder angesehen wird in Zeiten von Inflation und Konsumzurückhaltung der Verbraucher.