Existenzgründungen in Offenbach - Zahlen & Statistiken für 2021

Ein Plus von 3,9 Prozent bei den Gewerbeanmeldungen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass die wirtschaftliche Aktivität, was Existenzgründung anbelangt, in Stadt und Kreis Offenbach von der Pandemie nicht in die Knie gezwungen wurde. Hinzu kommt, dass die Zahl der Abmeldungen im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist und weiterhin ein Positivsaldo zwischen Gewerbean- und -abmeldungen für 2021 vorliegt.

Gründungsaktivste Branchen sind nach wie vor die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Das spricht für die positive wirtschaftliche Entwicklung der Region. Das Dienstleistungsangebot schließt verschiedene Tätigkeiten ein: Reinigungs-, Transport- und Sicherheitsdienstleistungen ebenso wie Werbe- und Marketingangebote oder Unternehmensberatungen.

Interessant ist , dass die Gründungen im Handelsbereich leicht zugenommen haben. Das könnte vor allem an der Ausweitung onlinebasierter Angebote liegen. Die mögliche Zunahme dieser Angebote spiegelt sich in der gestiegenen Nachfrage nach Beratungen zu dem Thema bei der IHK Offenbach am Main wider.

Etwa auf Vorjahresniveau bewegt sich das Baugewerbe hinsichtlich Gewerbeanmeldungen.

Stadt und Kreis Offenbach zählen seit vielen Jahren zu den führenden Gründungsstandorten in Hessen und deutschlandweit. Die 13 Städte und Gemeinden im Kreis Offenbach verzeichnen insgesamt einen durchschnittlichen Wert von 9 Gewerbeerrichtungen je 1.000 Einwohner. Bei fast allen Kreiskommunen liegt die Zahl der Gewerbeerrichtungen über dem der Geschäftsaufgaben. In der Stadt Offenbach erhöhten sich die Gewerbeerrichtungen pro 1.000 Einwohner von 9,9 auf 10,5.

In zwei Dritteln der Städte und Gemeinden im Kreis sanken im Gegenzug die Geschäftsaufgaben je 1.000 Einwohner im Vergleich zum Vorjahr – trotz Pandemie-Einflüssen. Das positive Ergebnis belegt: Diese gründungsaktive Region überzeugt durch ihre Struktur, die von Vielfalt, Individualität, Lebensqualität und Gemeinschaft geprägt ist.

70 % aller Unternehmensgründungen werden aktuell von Männern durchgeführt. Die restlichen 30 % von Frauen. Die Verteilung entspricht damit dem Stand von 2021, für Stadt und Kreis Offenbach. Frauengeführte Unternehmen bleiben weiterhin unterrepräsentiert. Die strukturelle Erhöhung des Gründerinnenanteils bleibt eine langfristige Herausforderung für die Region.

Wie im Vorjahr hat die IHK Offenbach am Main kürzlich gegründete Unternehmen in Stadt und Kreis Offenbach gefragt, wie sich ihr Geschäftsaufbau entwickelt hat. Wir fragten im Juni 2022 diejenigen, die im Jahr 2021 gestartet sind, nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung. Außerdem baten wir um Auskunft, wie sich andere aktuelle wirtschaftliche Probleme, allen voran Lieferengpässe, Sanktionen und Inflation, ausgewirkt haben. Auf der Basis von knapp hundert Antworten bei ca. 1000 Befragungen ergibt sich ein valides Stimmungsbild der befragten Unternehmen.

Unternehmensentwicklung in der Corona-Pandemie

Dass die Unternehmensentwicklung bei vielen hinter den Erwartungen zurückbleibt, zeigt die folgende Grafik. Gerade bei der Auftragslage und den Kosten gibt es die meisten Abweichungen im Hinblick auf die ursprüngliche Planung. Immerhin ist bei vielen der befragten Unternehmen noch nicht die Liquidität betroffen und die Digitalisierung als Nebeneffekt der Pandemie hat bei den Gründungen offensichtlich einen deutlichen Schub bekommen.

Zweifellos stellen die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, wie Lieferengpässe, Inflation und Sanktionen, auch die Neugründungen auf eine harte Probe. Insbesondere die Inflation treibt die Kosten steil nach oben. Aber die Befragung zeigt auch, dass die damit verbundenen Auswirkungen auf die Jungunternehmen unterschiedlich sind.

Immerhin verlief die Umsatzentwicklung in der Gesamtbetrachtung bei der Mehrzahl der Gründungen noch wie geplant.