Existenzgründungen im Blick - Offenbachs Gründungslandschaft in der Übersicht

Trotz der aktuellen weltweiten Ereignisse wie der Energiekrise und dem Konflikt in der Ukraine bleibt die wirtschaftliche Aktivität im Bereich Existenzgründungen in Stadt und Kreis Offenbach im Jahr 2022 weitgehend konstant. Mit einem moderaten Rückgang von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 5.571 Gewerbeanmeldungen lässt sich eine stabile Nachfrage nach Unternehmensgründungen feststellen.

Demgegenüber stehen 4334 Abmeldungen, was aber nach wie vor einen Positivsaldo zwischen Gewerban- und Abmeldungen bedeutet. Diese Entwicklung könnte auf nachwirkende Effekte der Pandemie als auch auf die reduzierten konjunkturellen Impulse im letzten Quartal 2022 zurückzuführen sein.

Die Stadt und der Kreis Offenbach zählen seit vielen Jahren zu den aktivsten Gründungsregionen. Der Durchschnittswert der Gewerbeerrichtungen pro 1.000 Einwohner liegt mit 8,9 in den Städten und Gemeinden des Kreises Offenbach ähnlich hoch wie im Vorjahr.  In den meisten Kreiskommunen ist die Anzahl der Gewerbeerrichtungen höher als die Anzahl der Geschäftsaufgaben.

In der Stadt Offenbach beträgt die Anzahl der Neugründungen pro 1.000 Einwohner 10,5 und bleibt damit auf dem gleichen Stand wie im Vorjahr.

Stadt und Kreis Offenbach zeichnen sich durch ihre strukturellen Vorteile und gute Bedingungen für Unternehmensgründungen aus. Das Ergebnis unterstreicht die hohe Dynamik und Innovationskraft der Region.

In der Region Offenbach dominieren weiterhin Männer bei Unternehmensgründungen, mit 69 Prozent gegenüber 31 Prozent bei Frauen im Jahr 2022. Trotz einer einprozentigen Steigerung bei den weiblichen Gründungen bleibt der Anteil frauengeführter Unternehmen herausfordernd niedrig. Unsere Initiativen unterstützen Frauen in der Region Offenbach bei ihren Gründungsvorhaben und bieten ihnen Ressourcen und Netzwerke. Unser Ziel ist es, eine ausgewogenere Verteilung der Gründungen zu erreichen und den Beitrag von Frauen zum Unternehmertum zu stärken.

Wie im Vorjahr hat die IHK Offenbach am Main kürzlich gegründete Jungunternehmer und Jungunternehmerinnen auch in diesem Jahr erneut befragt, wie ihr Start im letzten Jahr (2022) verlaufen ist. Wir wollten wissen, wie sie den bisherigen Aufbau ihres Geschäftes bewerten und wie sie in die Zukunft blicken. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir in anschaulichen Grafiken dargestellt

Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zeigen die meisten Unternehmensgründende eine optimistische Haltung. Negative Einschätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung sind klar in der Minderheit. Ähnlich wie in den Vorjahren lässt sich bei der Mehrheit der Gründer und Gründerinnen zum Glück keinerlei Anzeichen von Resignation feststellen.

Bei den Herausforderungen zeigt sich ein vielschichtiges Bild. Einerseits empfinden viele Gründende bürokratische Anforderungen als hinderlich, während andererseits auch die Kundengewinnung als anspruchsvoller angesehen wird als ursprünglich gedacht. Die IHK-Organisation setzt sich aktiv für den Abbau von bürokratischen Hemmnissen ein.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Weniger Bürokratie, vereinfachtes Steuerrecht und eine größere gesellschaftliche Akzeptanz. Die Umfrage stärkt unsere Forderungen an die Politik und erinnert uns daran, weiterhin für ihre Umsetzung einzutreten.