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Nur mit verlässlicher Politik kann der Strukturwandel gelingen


[Offenbach am Main, 6. November 2024] Am 5. November 2024 begrüßte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, als Gastredner des Offenbacher Dialogs zum Thema „Zwischen Green Growth und Greenflation: Chancen und Risiken eines Strukturwandels per Termin.“

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, sprach beim Offenbacher Dialog in der IHK Offenbach am Main über die Herausforderungen und Möglichkeiten des Wandels zur Klimaneutralität für die deutsche Wirtschaft. Foto: Hassel/IHK

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Hüther in der IHK Offenbach am Main

In ihren einleitenden Worten beschrieb IHK-Präsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller die alarmierende und folgenreiche Verunsicherung, unter der die deutsche Wirtschaft aktuell leidet. Unternehmen wagten kaum noch zu investieren, weil sie zum Beispiel nicht wüssten, ob sie sich die Energiepreise hierzulande zukünftig noch leisten oder dringend benötigte Arbeits- und Fachkräfte finden können. Das belege die Konjunkturumfrage der IHK Offenbach am Main vom Herbst 2024. 43 Prozent der Befragten hatten dort geäußert, dass sie ihr Investitionsniveau senken werden. „Fatal“, lautete das Fazit der IHK-Präsidentin dazu. „Besonders in der jetzigen Situation, in der wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen, unseren Wohlstand sichern und unsere Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel erhöhen müssen“, ergänzte sie.

Prof. Hüther machte anhand aktueller statistischer Auswertungen deutlich, welchen komplexen Aufgaben, Schwierigkeiten und Risiken sich Unternehmen gegenübersehen, während sie gleichzeitig die Transformation zur Nachhaltigkeit bewältigen sollen und wollen. Mit den Ergebnissen einer Befragung unter 450 Unternehmen des produzierenden Gewerbes belegte er, dass es ganz besonders Bürokratie, politische Unsicherheit und unklare oder widersprüchliche Vorgaben sind, die Unternehmen daran hindern, in den Strukturwandel zu investieren.

„Der Wandel zur Klimaneutralität ist für Deutschland ein notwendiger, aber herausfordernder Weg, der gezielte Investitionen und Innovationen verlangt. Angesichts von Krisen, globalen Unsicherheiten und Transformationsprozessen steht das Geschäftsmodell Deutschland unter Druck. Nur durch entschlossenes politisches Handeln mit klarer Strategie und Verlässlichkeit können wirtschaftliche Resilienz gestärkt, Hemmnisse überwunden und der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft erfolgreich gestaltet werden“, betonte er in seinem Vortrag.

Die Diskussion bestätigte, was den Unternehmen auf den Nägeln brennt. IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner, der die Diskussion moderierte, fasste zusammen: „Vernachlässigte Infrastruktur, langwierige Verwaltungsprozesse und brüchige Sozialsysteme – ohne Wirtschaftswachstum werden Qualitätssteigerungen und Effizienz nicht zu erzielen sein. Economy first muss jetzt die Devise sein. Die Unternehmerinnen und Unternehmer wollen ihrer unternehmerischen Verantwortung gerecht werden. Dafür benötigten sie Handlungs- und Gestaltungsspielraum.“

IHK-Präsidentin Schoder-Steinmüller kommentierte die Ausführungen des Gastredners und brachte es auf den Punkt: „Ihr Vortrag bestätigt, dass die IHK Offenbach am Main mit ihren Forderungen an die Politik und mit ihrer Strategie für die nächsten Jahre genau richtig liegt. Mit dem Strukturwandel kann es nur vorwärts gehen, wenn die Politik endlich wieder verlässliche Voraussetzungen schafft. Nicht nur jedes Unternehmen muss wettbewerbsfähig aufgestellt sein, sondern der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht eine Attraktivitätsspritze mit politischem Umsetzungswillen."

 

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