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IHK-Standortumfrage 2023

Ergebnisse für die Region Offenbach

IHK-Standortumfrage 2023

Im November 2023 haben wir alle Gewerbetreibenden aus der Region Offenbach aufgerufen an der IHK-Standortumfrage teilzunehmen. Unabhängig vom konjunkturellen Wirtschaftsgeschehen und den weltweiten Krisen und Konflikten kommt es für den langfristigen Erfolg von Unternehmen stark auf das direkte Umfeld vor Ort an. Können genug Fachkräfte gefunden werden? Ist Glasfaser vorhanden? Wie steht es um die Unterstützung seitens der Verwaltung? Um nur einige der bedeutenden Standortfaktoren zu nennen. 

Die Auswertung der 1.408 Antworten ergibt ein umfassendes Bild, aus dem Stärken, Schwachpunkte und Handlungsempfehlungen für die Region abgeleitet werden können. Dennoch gilt: Die Ergebnisse sind ein subjektives und temporäres Stimmungsbild, welches von den objektiv feststellbaren Bedingungen abweichen kann.

Im Folgenden erhalten Sie einen umfassenden Einblick in die Ergebnisse, die im Vorfeld der Veröffentlichung mit den Bürgermeistern aus allen 14 Kommunen der Region Offenbach diskutiert wurden.


Allgemeine Standortzufriedenheit

Die Region Offenbach ist ein starker Wirtschaftsstandort, der von den Unternehmen die Gesamtnote 2,8 erhält. Seit 2016 ist die Gesamtzufriedenheit damit leicht zurückgegangen. Insgesamt blicken aber 79 Prozent der Befragten positiv auf die Region Offenbach. Damit ist eine Grundzufriedenheit weiter gegeben. Die Bewertungen in den Kommunen liegen zwischen 2,5 und 2,9 und gehen damit nicht sehr weit auseinander.
Unternehmen mit den Branchenschwerpunkten Einzelhandel und Gastgewerbe sind insgesamt unzufriedener mit dem Standort. Dazu tragen sicher die allgemeinen aktuellen Rahmenbedingungen bei. Unternehmen aus dem Bereich Handel bzw. Reparatur von Kraftfahrzeugen und der Gesundheitsbranche äußern eine höhere Gesamtzufriedenheit. Wie sich der Standort innerhalb der letzten fünf Jahre entwickelt hat, wird mit einer Note von 3,3 als befriedigend eingeschätzt.


Wirtschaftsfreundlichkeit und Verwaltung

Die Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltung ist für drei Viertel der Unternehmen von hoher Bedeutung und damit der zweitwichtigste Standortfaktor nach der Verfügbarkeit von Fachkräften.
Die Top 4 Bürokratiebelastungen auf kommunaler und Kreisebene betreffen Steuern, Bauen, Energie und Gewerberecht. Bei der Zufriedenheitsabfrage zu verschiedenen Verwaltungseinheiten schneiden die Bürgerbüros mit 2,8 am besten und die Ausländerbehörden mit 4,4 am schlechtesten ab. Die Bürgermeister in der Region werden in ihrer Offenheit für Wirtschaftsthemen sehr unterschiedlich wahrgenommen und mit Noten zwischen 2,1 und 3,9 bewertet. Während 53 Prozent der befragten Unternehmen mit der Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung „eher zufrieden bis sehr zufrieden“ sind, sehen sich 47 Prozent weniger gut unterstützt und stufen ihre Zufriedenheit mit „eher niedrig bis sehr niedrig“ ein. Größere Unternehmen sind tendenziell zufriedener mit der Wirtschaftsförderung als kleinere.


Verkehrsinfrastruktur

Auch in Zeiten von Digitalisierung und Home- Office bleiben Anbindung und Erreichbarkeit der Unternehmen von zentraler Bedeutung. Mit 1,8 erhält die Anbindung der Standorte in der Region an die Autobahn einen Topwert. Zufriedenheit besteht mit 2,1 auch für die Anbindung an den Flughafen und mit 2,3 für die generelle Erreichbarkeit der Unternehmen. Während die Anbindung an das Radwegenetz seit 2021 besser beurteilt wird, sinkt die Zufriedenheit mit den Parkmöglichkeiten und dem Zustand der Straßen. Als wichtigste Handlungsfelder für eine zukunftsfähige Verkehrsinfrastruktur werden mit 60 Prozent der „Erhalt der Straßeninfrastruktur und Umbau von Engstellen“ genannt sowie mit 54 Prozent die „Ausweitung und Ertüchtigung des ÖPNV“.


Arbeitsmarkt und Bildung

Die „Verfügbarkeit von Fachkräften“ ist für 80 Prozent von hoher Bedeutung, wird aber in der Region nur mit 4,2 bewertet. Mehr als jedes zweite Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitenden will künftig zusätzliche Arbeitskräfte einstellen. Für drei Viertel der Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden ist die Verfügbarkeit von Auszubildenden von großer Relevanz. Jedoch steigt auch hier die Unzufriedenheit. Daneben hat sich die Zufriedenheit mit der Betreuung von Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren ebenfalls verschlechtert, von 3,0 im Jahr 2016 zu 3,8 im Jahr 2023. Die Lage in den Kommunen ist hier offensichtlich sehr unterschiedlich, so dass die Bewertungsspanne zwischen 3,2 und 4,2 liegt. Das Kernproblem der Kommunen liegt in der Rekrutierung und Bindung von qualifiziertem Betreuungspersonal.


Flächen und Standortkosten

Der Anteil von ansässigen Unternehmen, die künftig zusätzliche Flächen benötigen, ist seit 2021 von 30 Prozent auf 18 Prozent im Jahr 2023 zurückgegangen. Am häufigsten geben Unternehmen aus dem Bereich Verkehr, Bau sowie Großhandel an, weitere Flächen zu benötigen. 46 Prozent wollen den Standort verlassen, wenn sie die zusätzlich benötigte Fläche nicht finden. In diesem Themenbereich finden sich die drei Standortkriterien mit den geringsten Zufriedenheitswerten der Befragung: Miet-/ Kaufpreise von Wohnimmobilien (4,5), Höhe der Grundsteuer (4,4) und Verfügbarkeit von Wohnimmobilien (4,3).


Digitale Infrastruktur

Die Versorgung mit Glasfaser am Unternehmensstandort und die Netzabdeckung (Mobilfunk) sind für 68 Prozent bzw. 66 Prozent der Unternehmen wichtige Standortkriterien. Bei den Unternehmen ab 50 Mitarbeitenden ist die Glasfaserversorgung sogar der wichtigste Standortfaktor mit 85 Prozent. Die Zufriedenheit mit der Glasfaserversorgung am Unternehmensstandort beträgt durchschnittlich 3,4. Die Bandbreite in den Kommunen geht weit auseinander.Mainhausen glänzt mit einer 1,6, während die geringste Zufriedenheit 4,1 beträgt. 30 Prozent der befragten Unternehmen nutzen derzeit Glasfaser. Bei weiteren 24 Prozent ist ein Anschluss geplant. Die Angaben reichen in den 14 Kommunen von 15 Prozent Glasfasernutzung bis zu 90 Prozent. Wenn kein Glasfaseranschluss genutzt wird, liegt das vor allem an einer fehlenden Versorgung im Umfeld. Viele Befragte sehen jedoch auch keinen Bedarf bzw. geben an, dass ihre aktuelle Internetverbindung ausreicht.


Standortattraktivität

Besonders bei der Gewinnung von Fachkräften spielt die Attraktivität des Unternehmensstandortes z. B. in Bezug auf Einkaufen, Gastronomie oder Freizeitmöglichkeiten eine große Rolle. Die Region erhält hier Durchschnittswerte von 2,9 für das Kultur-, Sport- und Freizeitangebot bis 4,1 für die Attraktivität der Innenstadt bzw. des Ortskerns. Letzteres Kriterium ist besonders wichtig für die Unternehmen. Die Kommunen in der Region weisen hier die größte Notenspanne von 2,2 bis 4,8 auf. Nahezu alle Standortkriterien in diesem Themenbereich werden diesmal schlechter bewertet als in früheren Befragungen.


Ökologische Nachhaltigkeit

Bei der Frage nach umgesetzten Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität zeigt sich, dass ein Großteil der Unternehmen - nämlich 72 Prozent - schon Energieeinsparmaßnahmen ergriffen haben. Bei einer Unternehmensgröße ab 50 Mitarbeitenden liegt die Anzahl bei über 90 Prozent. Am zweithäufigsten (40 Prozent) haben sich Unternehmen mit nachhaltigem Einkauf beschäftigt oder auf Ökostrom (31 Prozent)
umgestellt. Nur wenige Unternehmen haben bisher eine CO2- (7 Prozent) oder Energiebilanz (11 Prozent) erstellt. Bei größeren Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden haben alle bereits Maßnahmen umgesetzt. Ihren Umsetzungsgrad bei der Transformation bis zur Klimaneutralität schätzen die Unternehmen bei sich selbst mit einer 3,4 höher ein als in ihrer Kommune (3,8) oder am gesamten Standort Deutschland (3,5).


Standortfaktoren im Überblick

Kontakt

 Müller Judith

Judith Müller

Standortentwicklung

+ 49 69 8207–250

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Laden Sie hier die ✅ IHK-Standortumfrage 2023 herunter und finden viele weitere Infos und Ergebnisse zu allen Kommunen aus der Region Offenbach.

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